3. Liga Süd Männer 
Qualität fehlte
Rüdiger Rüber, Sportchef der Mitelbadischen Presse. Bildquelle Iris Rothe

Ein Kommentar zum Abstieg des TV Willstätt aus der 3. Liga

Der Abstieg der Handballer des TV Willstätt aus der 3. Liga ist bitter, erst recht, wenn am gleichen Tag die Zweitvertretung des TVW, die HSG Hanauerland, den Aufstieg in die Südbadenliga feierte und damit ein idealer Unterbau für ein Drittliga-Team verwirklicht wurde. Doch der Abstieg kommt nicht von ungefähr oder war unglücklich. Er war sportlich verdient, weil schlichtweg Qualität fehlte - vor allem auf der Position Rückraum Mitte. Hier wurde versucht, die Abgänge von Leistungsträgern der vergangenen Runde wie Daniel Schliedermann und Alexander Velz mit jungen, talentierten Spielern zu kompensieren. ,,Uns fehlte ein Leader", sagt Torwart Maxime Duchene treffend.

Dieser fehlte auch Andrej Klimovets, der im November nach 3:17 Punkten beim Tabellenletzten als Nachfolger des mental und gesundheitlich angeschlagenen Trainers Ole Andersen als Retter einstieg, dessen Mission Klassenerhalt aber auch aus diesem Grund misslang.

Mit dem Abstieg des TV Willstätt aus der 3. Liga verliert die Region nicht nur eine Klasse, sondern ihr bundesweites Aushängeschild, was schlecht ist für die Perspektive junger Talente und auch für Sponsoren. Man muss nun nicht schwarz sehen, für den Handball in der Ortenau, denn laut Willstätts Handball-Chef Rainer Lusch peilt der Verein mittelfristig wieder die 3. Liga an. Umso wichtiger sind die Personalien Trainer und Neuzugänge, die der Verein bald verkünden will.